Solaranlagen und Flachdächer

Flachdächer eignen sich aufgrund ihrer Beschaffenheit gut für Photovoltaikanlagen. Die große, ebene Fläche begünstigt die Montage und bietet viel Platz für die Solarmodule.

Allerdings ergeben sich bei Flachdächern auch einige Besonderheiten, die bei der Installation von Solaranlagen beachtet werden müssen.

PV-Flachdachanlagen: Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile:

  • Die Module können flexibel ausgerichtet werden
  • Der Neigungswinkel ist durch die Aufständerung beliebig einstellbar und erzeugt einen höheren Wirkungsgrad
  • Es gibt keine Schindeln oder Dachziegeln, die entfernt werden müssen
  • Montage ist ohne Baugerüst möglich
  • Einfache Wartung durch leichte Zugänglichkeit
  • Gute Belüftung durch die Aufständerung und daraus folgend eine niedrigere Zelltemperatur und ein höherer Wirkungsgrad

Nachteile:

  • Hoher Flächenbedarf
  • Durch die Aufständerung sind sie anfälliger für Wind
  • Aufgrund ihrer flachen Neigung können sie leichter verschmutzen.
  • Höhere Kosten durch Aufständerung und Anzahl der Module

Größter Nachteil: Hoher Flächenbedarf

Grundsätzlich können Solarmodule frei auf einem Flachdach angebracht werden, um so die gesamte Fläche für die PV-Anlage auszunutzen. In solch einem Szenario läge der Neigungswinkel der Panels jedoch bei null Grad. Da die Sonne in unsere Breitengraden nie wirklich im Zenit steht, wäre der Ertrag dadurch vergleichsweise niedrig.

Deshalb werden Module auf Flachdächern in der Praxis nicht frei, sondern per Aufständerungssystem in einem gewissen Abstand zueinander montiert.

Dadurch ergibt sich ein erhöhter Flächenbedarf. Allerdings gewährleistet die Aufständerung auch eine optimale Nutzung der Sonneneinstrahlung und verhindert eine potenzielle Verschattung.

Positionierung einer PV-Anlage auf Flachdächern

Neigungswinkel und Ausrichtung entscheiden bei einer PV-Anlage über den Wirkungsgrad.

Durch eine optimierte Anlage wird die Stromerzeugung maximiert. Bei Schrägdächern kann eine Optimierung allerdings schwierig sein, da sie sehr unterschiedlich aussehen und in den seltensten Fällen auf die Montage einer PV-Anlage zugeschnitten sind.

Bei Flachdächern verhält sich das anders. Hier ist die Dachform immer gleich und Dank spezieller Montagesystem lassen sich hier sowohl Neigungswinkel als auch Ausrichtung der Solarmudule leicht beeinflussen. Dadurch wird eine echte Optimierung der Anlage möglich.

Neigungswinkel

Für die Montage kommen meist Aufständerungen zum Einsatz, die eine flexible Neigung der Module ermöglichen.Bei einer PV-Flachdachanlage kann der Neigungswinkel nach Belieben eingestellt werden.

Eine Justierung des Winkels auf 30 bis 40 Grad gilt dabei als ideal. So wird gewährleistet, dass die Sonnenstrahlen über einen möglichst langen Zeitraum im Jahr senkrecht auf das Modul treffen.

Ausrichtung

PV-Anlagen auf Dächern werden typischerweise nach Süden ausgerichtet, um die sonnigen Mittagsstunden einzufangen und so den maximale Ertrag zu erzielen. Diese Faustregel gilt jedoch nur für Schrägdächer.

Auf einem Flachdach müssen die Solarmodule nicht zwingend zur Südseite ausgerichtet werden. Eine Ost-West-Ausrichtung kann sich gegebenenfalls mehr lohnen. Die Module werden dann in einer Zickzack-Form auf dem Dach angebracht, um sowohl in den Morgen- als auch in den Abendstunden die Sonnenenergie zu nutzen.

Montage einer PV-Flachdachanlage

Bild von einem Flachdach-Montagesystem für Ost-West-Ausrichtung (Quelle)

Die Montage einer PV-Anlage auf Flachdächern ist vergleichsweise einfach. Durch die ebene Fläche kommt die Installation ohne Baugerüst aus und garantiert in der Regel eine risikofreie Montur.

Auch Instandhaltungsmaßnahmen wie Wartung und Reinigung sind simpler als bei Schrägdachanlagen. Allerdings muss – wie bei jeder Installation – natürlich die Dachlast beachtet werden.

Für die Montage selbst können Sie grundsätzlich aus zwei verschiedenen Ansätzen wählen.

  1. Die Unterkonstruktion der Photovoltaikanlage wird mit dem Dachstuhl verschraubt. Dafür ist jedoch eine Durchdringung des Flachdachs vonnöten.
  2. Sie entscheiden sich für eine Befestigungsmethode ohne Dachdurchdringung, die mittels Ballast für die nötige Stabilität der Module sorgt.

Beide Montageansätze haben sowohl Vor- als auch Nachteile.

1. Montage per Dachdurchdringung

Bei der Befestigung der Solarmodule per Durchdringung wird durch die Dachhaut geschraubt. Doch die Dachhaut erfüllt wichtige Aufgaben.

  • Sie trägt zur Wärmedämmung bei
  • schützt vor Feuchtigkeit und
  • spielt eine wichtige Rolle für die Statik.

Aus diesem Grund ist es unabdingbar, dass die durchbohrten Stellen fachgerecht abgedichtet werden. Im besten Fall holen Sie sich den Rat von erfahrenen Fachleuten ein.

Ein durchdringendes Montagesystem nutzt Schienen aus Aluminium oder Stahl. Sie bilden die Grundlage für die Befestigung der Solarmodule und werden im Dachstuhl verankert. Dafür bieten sich verschiedene Befestigungselemente an – etwa Klammern, Haken und spezielle Anker.

Auch wenn die Montage per Dachdurchdringung die Bausubstanz beeinträchtigt, sorgt sie für eine sehr hohe Stabilität der Solarmodule. Widrige Witterungsverhältnisse wie z.B. starker Wind können den im Flachdach verankerten Panels kaum etwas anhaben.  

2. Montage ohne Dachdurchdringung

Fällt die Wahl auf eine PV-Montage ohne Dachdurchdringung werden die Gestelle des Aufständerungssystems in aller Regel mit dem Dach verklebt.

Um für die nötige Stabilität zu sorgen, kommen mit Steinen gefüllte Wannen zum Einsatz. Sie dienen als Ballast und können flexibel positioniert werden. Da sie jedoch dem Dach zusätzliches Gewicht zumuten, muss die maximale Dachlast im Blick behalten werden.

Eine Alternative zum Klebeverfahren stellen Betonsteine dar, die lose auf dem Flachdach liege. Die Module werden mitsamt Gestell in den Beton verschraubt und erhalten so ihre Stabilität.

Fazit

Grundsätzlich eignen sich Flachdächer sehr gut für die Photovoltaik, da sie ein hohes Maß an Flexibilität bieten. Im Gegensatz zu Schrägdächern kann die Ausrichtung und der Neigungswinkel der Solarmodule dank Aufständerungssystemen optimal justiert werden. Montage und Wartung sind dabei denkbar einfach.

Die Flexibilität einer PV-Flachdachanlage hat jedoch auch ihren Preis – in zweierlei Hinsicht. So haben die Aufständerungssysteme einen hohen Platzbedarf, was keine optimale Flächennutzung erlaubt.

Zudem müssen Sie mit einem höheren Kostenaufwand rechnen. Schließlich müssen nicht nur die Solarmodule, sondern auch die gesamte Unterkonstruktion bezahlt werden.

Ob Ihr Flachdach für eine PV-Anlage in Frage kommt und ob sich eine Montage finanziell überhaupt rentiert, lässt sich trotz der Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile nicht pauschal beantworten.

Eine situative Gewichtung ist genau wie eine individuelle Planung unabdingbar. Holen Sie sich dafür im besten Fall den Rat von erfahrenen Fachleuten ein.

Kurz gesagt:
Ein Flachdach stellt einen speziellen Untergrund für eine PV-Anlage dar. Auf der einen Seite ist eine große, ebene Fläche wie gemacht für die Photovoltaik. Ausrichtung und Neigungswinkel lassen sich zudem flexibel anpassen. Ein hoher Wirkungsgrad ist entsprechend garantiert. Auf der anderen Seite müssen Sie jedoch auf einige Dinge achten. Wie zum Beispiel den erhöhten Flächenbedarf und die zusätzliche Last für das Dach.

Nachgefragt

Wo werden typischerweise PV-Anlagen auf Dächern montiert?

Eigenheime oder Mehrfamilienhäuser mit Flachdächern sind in Deutschland eher die Seltenheit. Vielmehr sind es große Industriehallen, Gewerbeparks oder andere betriebliche Einrichtungen, die über die Dachform verfügen. PV-Flachdachanlagen werden entsprechend eher auf diesen Gebäudetypus montiert.

Wie hoch sind die Kosten einer PV-Flachdachanlage?

Die Kosten einer PV-Flachdachanlage variieren je nach Größe, Leistungsspektrum und Montageansatz. Eine pauschale Kostenkalkulation ist zwar nicht möglich, dennoch sind PV-Anlagen auf Flachdächern vergleichsweise teurer als Schrägdachanlagen. Der Grund sind die zusätzlichen Materialkosten für die Konstruktion der Aufständerungssysteme.

Wie wird eine PV-Anlage auf einem Flachdach montiert?

Die Montage einer PV-Flachdachanlage erfolgt entweder ohne oder mit einer Dachdurchdringung. Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile. Eine Durchdringung garantiert etwa maximale Stabilität der Module, beeinträchtigt jedoch Statik und Schutz. Eine Montage ohne Durchdringung – entweder per Kleber oder Betonsteinverschraubung – vergreift sich zwar nicht an der Dachsubstanz, verlangt allerdings eine Ballastierung. Dadurch muss das Flachdach wiederum mehr Last aushalten.


 [CÜ1]Bitte ein Bild von einem Flachdach einfügen.

 [CÜ2]Verlinkung zum Thema:
– Verschattung

 [CÜ3]Verlinkung zum Thema:
– Wirkungsgrad

 [CÜ4]Bitte ein Bild von einem Flachdach-Montagesystem für Ost-West-Ausrichtung einfügen. Beispiel:
https://greenakku.de/Montage/Montagepakete/Flachdach/TRITON-Flachdach-Montagesystem-1×2-400-450Wp-Rahmenhoehe-30mm::4312.html?cq_src=google_ads&cq_cmp=19743368784&cq_con=&cq_term=&cq_med=pla&cq_plac=&cq_net=x&cq_pos=&cq_plt=gp&gclid=CjwKCAjwg-GjBhBnEiwAMUvNWxmjrZ1G3nxXh-5gDo2VQUq8666fylJhALr7yH8AYmrmyh93R196FBoCThsQAvD_BwE


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